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13.05.2014

Internationale Journalisten auf den Spuren von „Handmade in Germany“


Von München über Nürnberg, durch Mittelfranken, die Oberpfalz und die Sächsische Schweiz bis nach Berlin: Zum vierten Mal führte die „Initiative Deutsche Manufakturen – Handmade-in-Germany“ im Auftrag des Auswärtigen Amtes eine Pressereise  für internationale Journalisten zum Thema „Handmade in Germany“ durch. Die 16 Pressevertreter aus elf Ländern –  darunter Brasilien, Jemen, Kanada und China – waren den weiten Weg nach Deutschland gekommen, um sich ein Bild über ausgewählte deutsche Manufakturen, ihre handgefertigten Produkte sowie die vor Ort gepflegten Traditionen zu machen.

Zum Auftakt der Reise besuchten die Journalisten die Manufaktur Roeckl in München, die  bereits seit 1839 feinste Lederhandschuhe  herstellt und von Annette Roeckl in sechster Generation geführt wird. Die aufwendige Fertigung aus 24 Lederteilen und mit 2000 Nadelstichen, zeigte eindrucksvoll wie viel Liebe zum Detail in einem Paar Roeckl-Handschuhen steckt. Im Anschluss ging die Reise weiter nach Nürnberg zur Künstlerpinselfabrik da vinci und ins benachbarte Stein zu Faber-Castell. Dort erfuhren die Journalisten mehr über die Kollektion Graf von Faber-Castell und den „Pen of the Year“, einen exklusiven Füllfederhalter, dessen Design und Produktion jeweils auf ein Jahr limitiert ist. „Hier ist ein Stift nicht einfach nur ein Stift – er ist Ausdruck von der Verschmelzung von Tradition und Moderne, Inspiration und perfekter Handarbeit“, so eine brasilianische Teilnehmerin der Reise. Beim Mittagessen im Schloss der Familie Faber-Castell stand Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell den Journalisten Frage und Antwort.

Wie mundgeblasenes Glas hergestellt wird, konnten die Journalisten bei der Glashütte Lamberts in Waldsassen bestaunen – und waren begeistert von der traditionellen Glasmachermethode. „Ich hatte die Arbeiten von Lamberts bereits im Bahnhof von Kaohsiung in Tawain gesehen und war zutiefst beeindruckt“, sagt Yinru Tu aus Taipeh. „Aber erst hier in der Glashütte habe ich verstanden, dass die Fertigung des Glases ein wahrer Zauberakt ist.“ Ein Highlight für die Pressevertreter war auch das gemütliche Zusammensitzen in der Glashütte am Vorabend. Hier durften die Journalisten nach dem Abendessen erst beobachten, wie das Glas gemacht wird und später selbst Hand anlegen.

Die Uhrenmacher-Stadt Glashütte im Erzgebirge war der nächste Programmpunkt auf der „Manufakturenreise“: Bei Grossmann Uhren hatten die Pressevertreter die Möglichkeit, sich von  der Präzision und dem Geschick der deutschen Uhrenmacher zu überzeugen. „Der Aufwand und die Qualität, die in den handgemachten Produkte steckt, ist wirklich sehr beeindruckend“, beteuert der neuseeländische Journalist David Killick, der eine 30-stündige Anreise auf sich nahm, um an der Tour teilzunehmen. Vom Erzgebirge aus ging es nach einer Nacht im historischen Dresden weiter nach Seifhennersdorf an der tschechischen Grenze, wo die Pianofortefabrik Bechstein ihre weltberühmten Klaviere herstellt. Bei der Führung durch die Manufaktur wurden den Journalisten die dutzenden Arbeitsschritte erläutert, die zur Fertigstellung eines Bechstein-Meisterstücks nötig sind: von der ersten Anpassung des Holzes bis zum finalen Stimmen des Klaviers.

Zuletzt ging es für die Reisegruppe schließlich auf Entdeckungstour in die Bundeshauptstadt. Hier erwarteten die Pressevertreter weitere Manufakturisten, die den Besuchern von der Leidenschaft und den hohen Qualitätsanspruch hinter den Produkten erzählten. Dieter Burmester, Inhaber von Burmester Audiosysteme, zeigte den Journalisten was „Art for the ear“ bedeutet und welche Soundqualität seine von Hand zusammengesetzten Anlagen erreichen. Hörproben der Produkte in einem Porsche und einem Mercedes, für die Burmester exklusive Klangerlebnisse erschafft, bildeten  dabei einen besonderen Höhepunkt für die internationale Reisegruppe. Bei der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin (KPM Berlin) tauchten die Redakteure anschließend in ein Stück deutsche Geschichte ein: In der KPM-Ausstellung erfuhren sie alles über das historische Erbe der Manufaktur, die einst von Friedrich dem Großen erworben wurde und seitdem zu den traditionsreichsten Unternehmen in Berlin gehört.

Am Ende der einwöchigen Reise, nach 1000 Kilometern quer durch Deutschland, Besuchen bei acht Manufakturen und vielen neuen Eindrücken lässt die Taiwanesin Yinru Tu die Tour noch einmal Revue passieren: „Diese Reise war wirklich inspirierend in vielerlei Hinsicht. Sowohl kulturell als auch fachlich habe ich viel gelernt und ich kann es kaum erwarten, in Taiwan darüber zu berichten, was ‚Handmade in Germany‘ im Kern ausmacht.“ Auch David Killick weiß, welche Botschaft er mit zurück nach Neuseeland nehmen wird: „Die deutschen Manufakturen sind zum Großteil familiengeführte, gut etablierte Unternehmen. Sie spielen nicht nur eine herausragende Rolle in ihren jeweiligen Regionen, sondern leisten als kleine und mittlere Unternehmen einen enorm wichtigen Teil in der Erfolgsgeschichte der deutschen Wirtschaft.“


Fotos: ©Copyright David Killick 2014


< Roeckl wird 21. Mitglied der „Initiative Deutsche Manufakturen – Handmade-in-Germany“

 
 

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