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22.06.2017

„Handwerklich perfekt und künstlerisch anspruchsvoll“

Besuch bei Welter Wandunikate in Berlin


Es wird geschliffen, lackiert, Blattgold aufgetragen, Oberflächen zerbrochen – in der Werkstatt der Manufaktur für Wandunikate in der Bülowstraße in Berlin-Schöneberg wird nun seit mehr als 30 Jahren gewerkt und Kunst gemacht. Ulrich Welter und sein Team, bestehend aus Designern und Produktentwicklern, gestalten künstlerisch anspruchsvolle Wandbekleidungen. Stets geleitet von dem Anspruch nach handwerklicher Perfektion, richten sich die Produkte nach den individuellen Wünschen der Kunden.


Ursprünglich wollte Ulrich Welter Kunst studieren, diese Idee verwarf er jedoch schnell wieder: „Als ich das erste Bild für meine Mappe als Bewerbung für das Kunststudium fertiggestellt hatte, habe ich es mit der Axt zertrümmert. Ich habe festgestellt, dass meine wahre Leidenschaft im Inszenieren von Räumen liegt“, erzählt Welter. „In meiner Anfangszeit habe ich die Wände meines 2x2x3,5 Meter großen Badezimmers innerhalb eines Monats 13 Mal neu gestaltet. Mein Ziel war es, den Raum möglichst groß wirken zu lassen“. Im Selbststudium eignete er sich daraufhin die nötige Fachkompetenz über Farbenlehre, Oberflächenstrukturen und Fertigungsverfahren an, um die Herstellung und Wirkung seiner Wandunikate zu perfektionieren.


Angetrieben von seinem Wunsch, einem Raum Ausdruck zu verleihen, gelingt es Welter sich und seine Arbeit ständig neu zu erfinden. „Ich kann und möchte meiner Arbeit keine Grenzen setzen. An den Wochenenden versuche ich mir manchmal die Zeit zu nehmen, um in der Werkstatt zu arbeiten. Dann habe ich die nötige Ruhe kreativ zu werden, mit Materialien und Farben zu spielen sowie Technologien zu entwickeln und auszuprobieren. Dem Handwerk sind nahezu keine Grenzen gesetzt – das liebe ich so an meinem Job. Es lassen sich immer neue Oberflächen erzeugen und Strukturen schaffen. So kam es, dass ich begann neben den Tapeten ganze Paneele herzustellen“. Mittlerweile umfasst das Sortiment sowohl standardisierte Kollektionen mit einer Auswahl von rund 40-50 handgefertigten Paneele und mehreren Hundert Tapeten als auch individuelle Sonderanfertigungen. Durch das Experimentieren mit Farben und Materialien ist jedes Produkt ein einzigartiges Kunstwerk. Pro Quadratmeter eines Wandunikates investieren die Künstler und Handwerker der Manufaktur dabei bis zu 20 Stunden (Hand-)Arbeit und Leidenschaft.


Heute schmücken seine Kunstwerke die Wände von Chanel Stores, unzähligen Design Hotels und dem Max Liebermann Haus. Als einzige Manufaktur für Wandunikate in Deutschland faszinieren Welters Designs aber auch den internationalen Markt und das Showbusiness: Oskar-Verleihung, Golden Globe und Emmy Awards – die Welt ist offen für Handmade in Germany.


Als Gründungsmitglied der Initiative Deutsche Manufakturen kennt Ulrich Welter die Herausforderungen für Manufakturen wie kein Zweiter. Viele Manufakturen kämpfen mit der schwankenden Auftragslage und dem zugleich hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften: „Es gibt keinen anerkannten Ausbildungsberuf für unser Handwerk. Wir bilden unsere Leute intern aus, learning by doing. Das nutzen wir aber zu unserem Vorteil. Bei uns im Team gibt es Kreative und Handwerker, beide brauchen wir um eine gute Arbeit zu leisten und innovativ zu bleiben. Zum Beispiel hat ein Mitarbeiter nach seiner Ausbildung zum Stuckateur Design studiert und hat so die Gießtechnologie in unsere Manufaktur gebracht.“


Auf diese Weise, durch Leidenschaft zum Handwerk und Designer, die individuell denken, werden in der Manufaktur die originellen Wandunikate gezaubert. Heute, nach über 30-jährigem Bestehen der Manufaktur Welter Wandunikate, hat Ulrich Welter sogar wieder das Malen für sich entdeckt: „Die Bilder, die ich jetzt male sind ganz anders als damals. Sie bauen auf meiner Leidenschaft für Wandunikate auf, unterschieden sich aber trotzdem von diesen und sind außerdem nur für mich – ganz privat.“


Ziel von Ulrich Welter ist, seine Manufaktur zu vergrößern und sie über seinen Ruhestand hinaus am Leben zu erhalten. Doch bis dahin wird der kreative Kopf noch viele Wochenenden in seiner Werkstatt verbringen um zu tüfteln und experimentieren.


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